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Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) - die scharfe Salatblume -

Ihren Ursprung hat die Große Kapuzinerkresse in Mittel- und Südamerika, wo sie als Heilpflanze der Inkas bekannt ist. Bei uns wurde sie 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Sie ist eine essbare, in unseren Breitengraden einjährige Kletterpflanze, die gern die Sonne und mäßig humosen Boden mag.
Während sie in ihrer Heimat von Kolibris angeflogen wird, zieht sie in unseren Gärten besonders Hummeln, Schmetterlinge und Taubenschwänzchen an. Bienen steuern sie ebenfalls gern an, kommen mit ihrem kurzen Rüssel aber nicht an den Nektar. Sie nehmen aber den Pollen auf.

Tropaeolum ist die einzige Gattung innerhalb der Familie der Kapuzinerkressengewächse. Diese sind aber nah verwandt mit den Kreuzblütengewächsen, zu denen Kresse, Radieschen und auch Meerrettich gehören. Gemeinsam haben die beiden Familien die Senfölglykoside als scharf schmeckende Inhaltsstoffe, weshalb sich die Kapuzinerkresse sehr gut in Salaten und deftigen Speisen macht.

Der schlaue Gärtner pflanzt sie gern ins Gemüsebeet, besonders in die Nachbarschaft von länger wachsenden Kulturen wie etwa Blumenkohl, Brokkoli, Kohl, Bohnen, Sellerie, Gurken, um Schädlinge wie Wühlmäuse und Fadenwürmer abzuwehren. Andererseits zieht die Kapuzinerkresse Kohlweißlinge an und lenkt diese von Kohl und Co. ab. Im Übrigen bevorzugen die Larven der Kohlweißlinge generell Pflanzen mit Senfölgykosiden, weil sie durch die Senföle für ihre Fressfeinde ungenießbar werden.
Eine Pflanzung an Apfel- und Pfirsichbäumen sowie im Rosenbeet soll Läusebefall entgegenwirken.

Der Duft der Kapuzinerkresse wird erst wahrgenommen, wenn die Blüten und Blätter von der Ranke geschnitten werden. Der Duft ist sehr frisch – sehr „grün“. Der Geschmack ist recht pfeffrig, aber angenehm scharf.

An der Kapuzinerkresse kann man perfekt den Lotuseffekt beobachten. Die Blätter, welche schon allein durch den mittig angesetzten Stiel außergewöhnlich sind, sind so beschaffen, dass das Wasser bei Regen oder beim Gießen abperlt und Schmutzpartikel mitnimmt.
Aber dieser Effekt ist nicht die einzige Besonderheit dieser Pflanze. Sie besitzt nämlich außerdem Drüsen zur Ausscheidung von überschüssigem Wasser. Diese sieht man, wenn sich bei hoher Luftfeuchte kleine Wassertröpfchen am Blattrand bilden. Der Grund für diese Maßnahme der Pflanze: Bei hoher Luftfeuchtigkeit kommt die Transpiration durch die Spaltöffnungen nahezu zum Erliegen und durch das Ausscheiden von Wasser über die Drüsen sorgt die Kapuzinerkresse dafür, dass die die Saugspannung trotzdem funktioniert und weiterhin Nährstoffe aus dem Boden aufgenommen werden können.

Die Kapuzinerkresse ist auch eine kleine Zauberin! In der Dämmerung kommt es zu einer optischen Täuschung: dann sieht es so aus, als würden die Blüten blinken.

Wer sich fragt, woher sie ihren Namen hat: dieser bezieht sich auf die Blütenform, welche an die Kopfbedeckung der Kapuzinermönche erinnert, sowie auf den scharfen, kresseähnlichen Geschmack. Sie hat also nichts mit den Kapuzineräffchen zu tun ?